Wann gab's eigentlich zuletzt weiße Weihnachten?

  • Insbesondere in tiefen Lagen werden Tage mit Schneefall seltener und die Schneehöhe niedriger.

  • Dieser Trend wird sich mit einer zunehmenden Erderhitzung verschlimmern, mit Auswirkungen auf den Wintertourismus in Österreich.

Erfahre, wann es das letzte Mal an Weihnachten geschneit hat – und wie oft seit deiner Geburt. Entdecke außerdem, ob die Winter vor deiner Zeit tatsächlich schneereicher waren als heute. Mit Hilfe deines Standortes lässt sich die nächstgelegene Wetterstation schnell finden. Alternativ kannst du eine Station auf der Österreichkarte oder dem Dropdown-Menü auswählen. Mit einem Klick auf die einzelnen Weihnachtsbäume erfährst du außerdem, wie viel Schnee am 24., 25. & 26.12. des jeweiligen Jahres lag.

Unsere Grafik unterscheidet zwischen Weihnachten, an denen vom 24. bis 26. Dezember durchgehend Schnee lag und Weihnachten, an denen nicht an allen Tagen Schnee lag. Schneedecke definiert sich als zumindest 1cm Schnee am Boden zum Beobachtungszeitpunkt. Da es teils größere Datenlücken bei der gemessenen Schneehöhe gibt, werden nur Wetterstationen dargestellt, die unseren Auswahlkriterien entsprechen (siehe Methodik).

Wie haben sich unsere Winter verändert?
Auch wenn wir häufig rund um Weihnachten über Schnee nachdenken, ist die Schneehäufigkeit über den gesamten Winter hinweg ebenfalls von Interesse. In der folgenden Grafik gibt die Anzahl der Schneedeckentage pro Winter noch einen detaillierteren Überblick über die historische Schneehäufigkeit an deiner Wetterstation.

Warum gibt es rund um Weihnachten häufig mildere Temperaturen und weniger Schnee?

Kurz vor Weihnachten schmilzt der Schnee oft wieder, weil warme Luft aus dem Westen kommt. Diese bringt manchmal Regen mit sich und lässt die Schneedecke oft komplett verschwinden. Dieser Ablauf ist typisch und wird "Weihnachtstauwetter" genannt. Es gehört zu den sogenannten Wetterregeln (Singularitäten) und tritt – je nach Region – in etwa 60 bis 70 Prozent der Fälle auf.

Warum gibt es heute weniger weiße Weihnachten als früher?

Langfristige Wetteraufzeichnungen zeigen, dass die Zahl der Tage mit Schneebedeckung in vielen Regionen Europas, darunter auch Österreich und Deutschland, abgenommen hat. Vor allem in mittleren und niedrigen Höhenlagen sind weiße Weihnachten durch die globale Erderhitzung immer seltener.

Quelle: GeoSphere Austria

Datenquelle, Methodik & Inspiration

Die Visualisierungen basieren auf Daten der GeoSphere Austria (ehemals ZAMG). Diese werden dort als Open Data frei zur Verfügung gestellt und von uns täglich in der Nacht aktualisiert.

Methodik:
- Berücksichtigt wurden lediglich Wetterstationen, die seit Beginn der Aufzeichnungen der Schneehöhen an Weihnachten in mindestens 90 % der Jahre vollständige Daten liefern.

- Für einen aussagekräftigen Vergleich über Jahrzehnte wurden zudem nur Wetterstationen berücksichtigt, die seit mindestens vier Jahrzehnten Schneemengen messen..

- Wetterstationen, die beispielsweise seit 1957 Daten zur Schneehöhe an Weihnachten liefern, wurden ab 1960 betrachtet, um einen konsistenten Vergleich der Jahrzehnte zu ermöglichen.

- Als Schneedeckentage bezeichnet man Tage, an denen zum Beobachtungszeitpunkt (meist in der Früh) mindestens ein Zentimeter Schnee gemessen wurde.

- In der zweiten Grafik werden für einen Winter alle Tage zwischen dem 1. Juli eines Jahres bis zum 31. Juni des nächsten Jahres ausgewertet.

Inspiration

Eine Klimadashboard-Seite zu Schnee und Eis, insbesondere zu weißen Weihnachten, war schon lange in Planung. Im August 2024 haben wir unsere erste Dokumentation zum Thema „Gletscherschmelze in Österreich“veröffentlicht.

Als Inspiration für die erste Visualisierung dienten folgende Projekte: 

“Weiße Weihnachten in ...?“ von Carla Grefe-Huge, André Pätzold, Marie-Louise Timcke, David Wendler und Timm Goldbach des Interaktiv-Teams der Funke Mediengruppe

Der Klima-Atlas von Luisa Neubauer, Ole Häntzschel & Christian Endt

Weiterführende Quellen

Future Snow Cover Evolution in Austria

Fragen und Antworten

  • Nach welchen Standards arbeitet das Klimadashboard?

    Jede unserer Grafiken bzw. Visualisierungen enthält einen Hinweis auf die verwendete Datenquelle, damit es möglich wird, die Glaubwürdigkeit, Aktualität und Relevanz der Daten einzuordnen, nachzuvollziehen und nach Interesse auch recherchieren zu können. Wir visualisieren primär Daten von öffentlichen Behörden und anerkannten wissenschaftlichen Institutionen. Unsere Visualisierungen entstehen in enger Zusammenarbeit mit Expert*innen aus den jeweiligen Fachbereichen.

  • Dürfen Grafiken und Daten weiterverwendet werden?

    Alle Grafiken dürfen gern wiederverwendet werden, egal ob für Unterricht, Berichterstattung oder andere Zwecke. Jede Grafik kann oben rechts als Bild oder interaktiver iFrame exportiert werden. Darüber hinaus verlinken wir bei fast allen Grafiken auf den Rohdatensatz. Diese Datensätze dürfen mit Verweis auf die ursprüngliche Quelle (und Beachtung der jeweiligen Bestimmungen des Ursprungs) gern verwendet werden, um eigene Grafiken zu erstellen. Bei Fragen steht das Team gerne unter team@klimadashboard.org zur Verfügung.

  • Wer baut das Klimadashboard und wie finanziert es sich?

    Die Klimakrise ist komplex, viele Daten bleiben unzugänglich. Wir machen sie verständlich – mit interaktiven Visualisierungen für Politik, Medien und Zivilgesellschaft. Herausforderungen, Folgen, Lösungen: kompakt und klar aufbereitet.

    Das Klimadashboard ist ein gemeinnütziges, interdisziplinäres Projekt aus Design, Wissenschaft, Kommunikation und Technik – frei zugänglich, ohne Paywall. Möglich durch ehrenamtliches Engagement, Preisgelder und Spenden.

  • Welche Ziele verfolgt das Klimadashboard?

    Unsere Arbeit verfolgt das Ziel, die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens und die damit verbundenen Transformationen durch Daten und Fakten einzuordnen, sodass sie wissenschaftlich fundiert und sozial gerecht ablaufen können. Wir möchten eine verlässliche Quelle für aktuelle und regionale Daten zur Klimakrise sein. Neben der Zivilgesellschaft insgesamt sprechen wir insbesondere Medienschaffende, Lehrende und politische Entscheidungsträger*innen an, wobei wir datenbasierte Berichterstattung und wissenschaftlich fundierte Klimapolitik fördern möchten. Dafür arbeiten wir laufend an neuen Visualisierungen und sind in regelmäßigem Austausch mit Wissenschaft, Medien, Politik und Zivilgesellschaft – jedoch inhaltlich stets unabhängig.

  • Wie zitiere ich Grafiken des Klimadashboards?

    Du kannst Grafiken des Klimadashboards gerne in wissenschaftlichen Arbeiten oder anderen Veröffentlichungen verwenden. Wenn du zum Beispiel die Grafik zu den produktionsbedingten Emissionen in Österreich verwenden möchtest, zitiere sie wie folgt:

    Klimadashboard. (2025). Produktionsbasierte Emissionen. Klimadashboard Österreich. Abgerufen am [Tag] [Monat] [Jahr] von https://klimadashboard.at/emissionen
    Im Text: (Klimadashboard, 2025)

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